Natursalz "Ausseer Bergkern"



Das Schöne ist, dass dieses Ursalz noch heute auf traditionelle bergmännische Art und Weise abgebaut wird. Im Ausseerland befinden sich österreichweit die einzigen Lagerstätten, wo der bergmännische Abbau überhaupt möglich ist, weil der Salzanteil im Gestein hier über 98% beträgt. Die restlichen 2 % teilen sich Spurenelemente wie Eisenoxid, Kalzium, Magnesium und viele andere mehr. Nachdem das Steinsalz aus dem Berg gebrochen wurde, wird es vorverlesen und anschließend nach Obertage transportiert. Hier wird der Bergkern noch einmal händisch sortiert und - je nach gewünschtem Verwendungszweck - zerkleinert und bei Bedarf vermahlen.
Das Altausseer Steinsalz zeichnet sich vor allem durch seinen unvergleichlichen Geschmack aus, der ein harmonisches, rundes und vollmundiges Geschmackserlebnis garantiert. Das unverwechselbare rötlich-braune Erscheinungsbild des Salzes ergibt sich übrigens aus seinem hohen Eisengehalt und der ausgewogenen Mineralstoffzusammensetzung.
Das Ausseer Salz und der Salzabbau in der Region haben eine jahrhundertealte Geschichte. Für Historiker begann der Salzbergbau im Ausseerland aufgrund der ersten urkundlichen Erwähnung in einer Originalurkunde mit dem Jahr 1147. Jahrhunderte hindurch haben Salzbergbau und Saline, der Salzhandel und die Waldwirtschaft (zur Brennholzversorgung für die Befeuerung der Sudpfannen; in diesen wurder der Bergkern mit Wasser verkocht; durch Verdunsten des Wassers wurde das Salz gewonnen) das Ausseerland geprägt.
Die Pfannenbefeuerung wurde in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts auf Kohle umgestellt, welche einfacher zu beschaffen war. Man erkannte auch, dass das Salz als Heilmittel (Sole) eingesetzt werden kann. Nach Schließung der Pfannensaline in Bad Aussee im Jahre 1983 und letztlich auch der Finalproduktion 1994 verbleibt seither von den traditionellen Tätigkeiten im Ausseer Salzwesen - Berg, Wald, Saline - nur mehr der Bergbaubetrieb in Altaussee, der mit einer Kontinuität von mittlerweil mehr als 860 Jahren im österreichischen Wirtschaftswesen fast einen Sonderstatus genießt.
An dieser Stelle muss noch auf eine kulturhistorische Besonderheit des Bergwerks Altaussee verwiesen werden: vom 1943 - 1945 wurden tausende von Kunstschätzen hier eingelagert, um diese vor den Kriegswirren zu schützen. Leider ist der Schatz im Bergwerk nur teilweise wieder gefunden worden, denn viele Kunstschätze dürften bereits während des Krieges bzw. noch häufiger nach den Kriegswirren aus dem Bergwerk geschafft worden sein. Im Ausseerland wird leise hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, dass so mancher "Schinken", der die heimischen vier Wände ziert, in Wahrheit ein wertvolles Kunstwerk aus dem Bergwerk sein könnte.
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