Bistrot de Venise
Dem versierten Kenner der venezianischen Gastronomie wird das „Bistrot de Venise“ wahrscheinlich ein Begriff sein, denn das Restaurant ist seit Jahrzehnten ein Inbegriff für Venezianische Küche auf allerhöchstem Niveau. Doch vor einigen Jahren hat man beschlossen, diese Linie noch zu toppen und in eine neue Sphäre zu führen, die bis dato in Venedig verschwunden war: die historischen Gerichte der Dogen und venezianischen Bürger nämlich.
Neu interpretierte Rezepte aus dem Kochbuch eines (unbekannten) venezianischen Kochs sowie die Kochkunst Bartolomeo Scappis bilden dabei das Zentrum des Geschehens und werden ergänzt mit Rezepten von anderen legendären venezianischen Köchen des 14. bis 18. Jahrhunderts. So nimmt das Bistrot de Venise seine Gäste mit auf eine einzigartige kulturhistorische Zeitreise durch die Töpfe Venedigs und lässt die Düfte und Aromen der Serenissima wieder aufleben. Natürlich werden die Rezepte da wo notwendig dem zeitgemäßen Gaumen angepasst, dennoch vermitteln sie die typischen Charakteristika von Safran und anderen aromatischen Gewürzen aus aller Herren Länder (unverwechselbar köstlich: die „Scampi in saor“, welche hier mit Safran zubereitet werden), der beliebten süß-sauer Note und natürlich edelsten Zutaten, denn geschlemmt wurde in Venedig immer gerne und da war das Beste gerade gut genug.
Und weil Genuss in Venedig auch meist gleichbedeutend mit „gut und teuer“ war, ist die Konzeption des Lokals auch eindeutig auf ein Publikum ausgerichtet, das die rechte Spalte der Speisekarte eigentlich nicht bräuchte. Auch das entspricht der Mentalität des reichen Venedig, denn man hatte hier nicht nur Freude am „Geld verdienen“, sondern stets auch daran, es möglichst stilvoll und publikumswirksam wieder auszugeben… Ein Konzept, dass hier offenbar auch heute noch funktioniert.
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