Forellenwirt Kastler
Es gibt sie noch, die heimlichen Orte, welche nicht selten gut versteckt abseits der Pfade liegen. Und ein solcher "Geheimtipp" ist der Forellenwirt in Mitterbach, einem verschlafenem Weiler, der politisch zum Ort Grünbach gehört, geografisch aber kilometerweit von ihm entfernt zu liegen scheint. Jedenfalls kommt dem Genussreisenden das so vor, wenn er von Grünbach kommend durch die malerische Landschaft in Richtung Mitterbach fährt. Und nicht selten bietet sich dem Betrachter in diesem abgelegenen Winkel fernab des "Biertourismus" das Idealbild einer ruhigen "Mühlviertler Landschaft". Sanfte von Hainen gekrönte Hügel, malerische Höfe und Weiler, friedlich vor sich hinplätschernde Bäche, munter belebte Fischteiche und allerorts friedlich grasende Kühe zeichnen zuweilen klischeehaft schöne Mühlviertler Impressionen. Bemerkenswert ist die stoische Ruhe, welche diese friedliche Naturidylle ausstrahlt.
Inmitten dieser Naturlandschaft findet man den Forellenwirt. Umgeben von Wäldern, Wiesen und Feldern liegt der Gasthof an zahlreichen Themen-Wanderwegen wie dem Planetenwanderweg, Windräderwanderweg oder dem sogenannten Panoramawanderweg. Einer dieser Wanderwege - nämlich der Planetenwanderweg - hat auch die Küche des Hauses kulinarisch inspiriert. Aus dieser Inspiration ist das "Forellenfilet Neptun" hervorgegangen, ein butterzartes Fischfilet mit knuspriger Körndlkruste.
Nomen est omen bilden allerlei bodenständige Rezepte rund um die launische Forelle das Zentrum des hiesigen gastronomischen Geschehens. Neben dem Neptun-Filet gilt vor allem die deftig-würzig gefüllte Mühlviertler Speckforelle als Hausspezialität.
Das Mühlviertel war einst eine von Ackerbau und Mühlen geprägte Region, weshalb hier allerlei Mehlspeisen eine besonders große Tradition haben. Daher verzichtet bis heute kein Gasthaus mit regionaler Küche auf diese Ikonen der Österreichischen Küche. Beim Forellenwirt ist man besonders stolz auf eine eigene Variation des berühmten Kaiserschmarrns, der hier tatsächlich wunderbar flaumig ist. Dazu gesellen sich saisonal wechselnde Mehlspeisen mit und aus allerlei Obst, Beeren, Nüsse und Früchten - besonders zu empfehlen: die Gebackenen Mühlviertler Zwetschkenknödel.
Es ist beruhigend, dass es solche Refugien ländlicher Gastronomie-Idylle noch gibt und es ist wünschenswert, dass derartige Betriebe auch zukünftig dem Reisenden ein gastliches Domizil bieten können. Das Einfache ist nämlich nicht nur sprichwörtlich "einfach gut", sondern einfach wichtig, weil es meist authentisch und damit der vielleicht wichtigste Ausdruck von regionaler Eigenständigkeit ist.
Dem Anspruch von regionaler Küche wird dieses Gasthaus jedenfalls gerecht, vor allem weil man sich auf das Wesentliche konzentriert: unterschiedliche bodenständige Forellengerichte, regionale Hausmannskost und ein saisonal abgestimmtes Tagesgericht. Mehr braucht es nämlich wirklich nicht, wenn das Gebotene so herzhaft mundet, wie hier beim Forellenwirt.
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