Domaine Croix Duplex
Das Weingut Domaine Croix Duplex in Grandvaux ist ein Traditionsbetrieb, der heute in 3. Generation von Maude Vogel geleitet wird. Über den Ufern des Genfer Sees gelegen, betreibt sie auf 26 Hektar (und damit auf einem der größeren Weingüter!) und mehreren Weinbergen die Kultivation von 14 verschiedenen Rebsorten, aus denen sie letztendlich sagenhafte 31 hervorragende Weine erzeugt. Auch Veranstaltungen (im Sommer bis zu 100, im Winter bis zu 40 Personen) werden hier regelmäßig gebucht.
Begonnen hat das Abenteuer im Jahr 1929, entstanden aus Liebe zur Region, und auch heute ist es diese Liebe, die die Basis und das Herz des Betriebes bilden. Es ist jedoch nicht nur die Tradition, der man folgt, sondern wie eine Pflanze, die sprießt, wagt man in der Croix Duplex auch, neue Wege zu erforschen: So wurde zum Beispiel bereits im Jahr 1947 von Maude's Großvater der erste Mariage produziert: Die Fleurettes aux 4 Plants, die Silvaner, Riesling, Muskateller und natürlich Chasselas miteinander vereint. Dieser Umstand ist bis heute erwähnenswert, denn viele Weinbauern der Region versuchen, Blends zu vermeiden.
An Böden finden wir im Lavaux eine ganze Reihe von Kalk- und Lehmböden, die natürlich allesamt die entsprechenden Sorten begünstigen. Der Fokus liegt eindeutig auf Qualität und nicht Quantität, auch wenn im Jahr immerhin gut 150.000 Flaschen abgefüllt werden - von diesen sind circa. 65% Weißweine und 35% Rotweine.
Maude setzt in erster Linie auf Rebsorten, die in der Schweiz heimisch sind. So finden sich im Rotwein-Portfolio beispielsweise der Garanoir und Gamaret, in Zweit- und Drittfässern aus Eiche gereift. Beide sind eine Kreuzung aus Gamay und Reichensteiner und werden oft als Zwillinge bezeichnet. Im Gamaret finden sich fruchtige Beeren-Noten in vielen Nuancen. Ganz allgemein sind die Rotweine der Region nicht allzu schwer - durchaus ein Vorteil.
Unter den Weißweinen läßt sich beispielsweise der Les Barberonnes hervorheben. Dieser ist ein vorzüglicher Wein "for starters": leicht und fruchtig und einzigartig im Geschmack, da er ein reiner Chasselas ist. Diese Rebsorte geht bis ins 16. Jahrhundert zurück und stammt auch ursprünglich aus der Schweiz - die damit das älteste Land ist, die Wein daraus erzeugt. Im gesamten Lavaux sind um die 70% der Trauben Chasselas.
Die Chasselas ist insofern interessant, als sie weniger eigenen Charakter hat (sie ist neutral - wie die Schweiz [Maude Vogel, 2024] :-) und mehr den Boden an sich anzieht - das macht es leicht, die Traube zu kultivieren, aber man muß auch darauf gefaßt sein, schnell zu reagieren, da sie sich schnell ändern kann.
Maude hat hier ein Paradies geschaffen, das sich immer weiter entwickelt, während sie es gleichzeitig unter dem Motto "keep it real" betreibt. Die Nähe zur Natur und Tradition und den Menschen, die in den Genuß der Weine kommen, sind ein zentraler Aspekt der Philosophie, die ein Garant für Qualität ist.
Zuguterletzt müssen auch die neuen Wege kurz Eingang finden: Die Kreativität von Maude erlaubt es, auch Schaumweine, Cocktails, oder Tee zu produzieren - nicht immer zu ihrer eigenen Zufriedenheit, aber immer bereit, die Geschenke der Natur anzunehmen und aus ihnen Neues zu erzeugen.
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