Weingut Kolonics





In der idyllischen Gegend am Fuße des Somló finden wir die Familie Kolonics, die sich schon seit Generationen dem Weinbau verschrieben hat und im Jahr 1994 mit ihrer eigenen Produktion des Olaszrizlings auf 2ha Land begann. Es folgte eine Erfolgsgeschichte unter Beibehaltung der traditionellen Werte als Familienunternehmen, und man baut dort an, wo es bereits ihrem Vorfahren im frühen 20. Jahrhundert durch harte Arbeit gelungen war, Land zu erwerben.
Mittlerweile werden auf 7ha auch Juhfark, Furmint und Hárslevelü bei einer Jahresproduktion von ca. 30.000 - 40.000 Flaschen angebaut, und man bietet auch Unterkünfte an. Einfach ist das nicht - auch, wenn der Boden sehr gut für den Anbau von Trauben geeignet ist und einen sehr hohen Mineralgehalt aufweist (auch hier finden wir basaltischen Tuff) und den Weinen viele Säuren verleiht. Dennoch ist doch die Variabilität der Trauben auf einer relativ kleinen Fläche immer eine Herausforderung. Das Resultat sind jedoch hervorragende Weine, die natürlich in ihrer Menge begrenzt sind - die Familie setzt selbstverständlich auf Qualität vor Quantität: So hat beispielsweise ihr 2018er Hárslevelü 96 von 100 Punkten und damit den ersten Platz gewonnen.
Besonders krass sind die Gegensätze in der Komplexität des Anbaus zwischen Olaszrizling und Juhfark. Olaszrizling ist relativ unkompliziert, die Traube ist angenehm resistent, und die Reben sind flexibel und lassen sich leicht davon überzeugen, in bestimmte Richtungen zu wachsen. Nicht so Juhfark. Nicht nur ist die Rebe sehr steif und muß zudem oft geschnitten und von Blättern befreit werden, auch die Trauben sind anfällig, und Schäden werden hier nicht sofort bemerkt. Das macht die Traube allerdings auch besonders, und so entstand auch ein besonderer Schaumwein, der Juhsecco, dessen Herstellung besonderes Geschick erfordert. Namensstifter, nicht überraschend: Juhfark und Prosecco. Dieser Wein ist einzigartig, und es wäre nahezu ein Frevel, ihn nicht zu verkosten!
Auch Furmint (der allerdings fast nichts mit dem Furmint der Region Tokaj gemein hat) und Hárslevelü benötigen selbstverständlich Pflege und Zuneigung, so ist beispielsweise der Blattwuchs beim Furmint hin und wieder ein Problem, aber diese Trauben, deren Anbau die Passion der Familie erkennen läßt, liefern fantastischen Wein, der sowohl durch saure als auch süße und mineralische Aromen überzeugt.
Allen gemein ist, daß diese Weine gute 1 bis 3 Jahre in Fässern reifen, bevor sie in Flaschen abgefüllt werden. Nach einigen Jahren - die Weine erreichen nach 3 - 5 Jahren ihren Gipfel, sind aber aufgrund der lokalen Gegebenheiten generell sehr lange haltbar - ist es selbst Kennern nur noch schwer möglich, die ursprüngliche Traube zu benennen. Auch dies ist eine Besonderheit der Gegend um den Somló.
Warum die Weine verkehrt beschriftet sind? Damit man sich Zeit nimmt und nicht vergißt, um welchen Namen es sich handelt. Aber noch mehr Zeit wird man mit dem Trinken der Weine verbringen - sie sind ein Genuß für jeden Weinliebhaber, und ein Besuch lohnt sich: Eine großartige Familie mit hervorragenden Weinen in einer Gegend, in der man sich zur Natur rückbesinnen kann - bei einem Glaserl Wein.
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