Steirisches Kürbiskernöl
Spricht man von Spezialitäten aus der Steiermark, gehört das Steirische Kürbiskernöl – mit seinem einzigartigen Charakter – ohne Zweifel zu den Top-Produkten.
„Eine dunkelgrüne Farbe mit rötlichen Reflexen und an frische Brotrinde erinnernde Röstnoten.“ So oder ähnlich könnte man die Eindrücke am Gaumen und in der Nase beschreiben, die so typisch für das steirische Aushängeschild sind.
Schon an der Banderole „Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.“ ist erkennbar, dass es sich um ein Produkt mit kontrollierter Qualität handelt, denn nur Produzenten, welche sich dem strengen Kontrollsystem unterziehen und die Kriterien erfüllen, dürfen ihr Kernöl unter diesem Namen vermarkten. Die grün-weiße Banderole (sie setzt sich zusammen aus dem EU-Herkunftsschutzlogo, dem steirischen Panther, der Kontrollstellenbezeichnung und der fortlaufenden Banerolennummer) ist das Markenzeichen der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A., dessen Mitglieder diese Banderole auf ihre Kernölflaschen anbringen müssen.
Der Anbau des "Steirischen Ölkürbisses" (Cucurbita pepo var. styriaca) erfolgt ausschließlich im traditionellen Gebiet der südlichen Steiermark sowie dem südlichen Burgenland und Teilen Niederösterreichs und wird erst seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts in größerem Umfang betrieben.
„Das grüne Gold“ erhält den typischen und einzigartigen Charakter durch die heimischen Böden und dem besonderen Klima im Süden und Osten Österreichs. Temperaturschwankungen und der sonnenreiche Herbst tragen zu einer einzigartigen Kernqualität bei. Die Ernte erfolgt meist maschinell zwischen Ende August und Mitte Oktober, vereinzelt wird die Ernte noch mühsam von Hand durchgeführt.
Nach der Ernte werden die dunkelgrünen Kerne sofort gewaschen und getrocknet und je nach Bedarf frisch verpresst.
Der Pressvorgang ist seit hunderten von Jahren der gleiche geblieben:
Zuerst werden die schalenlosen Kürbiskerne zu einem Mehl gemahlen. Vor der Entdeckung der Mutation mussten die Kerne vor der Pressung mühsam von der Schale befreit werden, erst dann konnten sie zum Mehl vermahlen werden. Das Kürbismehl wird dann angefeuchtet und gesalzen, damit sich das Öl vom Eiweiß trennt. Danach kommt das behutsame Rösten (hier ist die Erfahrung des jeweiligen Pressmeisters gefragt, er entscheidet wann der Röstvorgang abgeschlossen ist), bevor die Masse schließlich mit Hilfe modernster Maschinen schonend und effektiv gepresst wird.
Dank der einwandfreien Qualität der Kürbiskerne, dem Know-How der Produzenten und der traditionellen Herstellungsverfahren entsteht ein unverwechselbares Naturprodukt, welches von der EU geografisch geschützt wurde und den Titel "Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.“ mit Stolz trägt.
Ein Großteil des Kürbiskernöles wird immer noch von kleineren Betrieben erzeugt, die vor allem die eigene umliegende Region mit dem schmackhaften Produkt versorgen. Die Deckung der Nachfrage international gesehen ist aber nur mit den größeren Ölmühlen möglich. Trotz der großen Nachfrage nach Steirischem Kürbiskernöl auf dem Weltmarkt, wird bei der Produktion stets auf Tradition und Qualität großen Wert gelegt.
Durch seinen einzigartigen Geschmack – einem Duett aus Nuss und feinen Röstaromen – eignet es sich vorzüglich für alle Arten von Salaten und zum Verfeinern verschiedenster Gerichte, vor allem in der kalten Küche. Auch als Backzutat erweist sich das steirische Öl als geeignete Zutat, der nussige Geschmack und die grüne Farbgebung spielen dabei eine tragende Rolle. Keinesfalls sollte das Kernöl zu stark erhitzt und zum Braten oder Frittieren verwendet werden.
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