Menschen

Trüsche oder Aalquappe

Fisch (frisch)

Zu den sonderbarsten Fischen im artenreichen Bodensee zählt die Trüsche, auch Aalquappe genannt. Die Trüsche gehört zum Geschlecht der Weichfische, der Kopf gleicht etwas dem eines Frosches, der Leib aber dem Aal. Der Fisch wird bis zu 80 Zentimeter lang und kann bis zu 8 Kilogramm auf die Waage bringen. Der Körper der Trüschen hat einen runden Querschnitt, die Bewegungen sind aalartig und am Kinn sitzt, ähnlich wie beim Waller, ein Bartel. Die weiche, schleimige Haut hat überaus zarte und kleine Schuppen. Die schlüpfrige, schleimige Haut ist abwärts grau mit schwarzen und graugelblichen Flecken gezeichnet, der Bauch ist weiß.

Das Fleisch der Trüschen ist sehr wohlschmeckend und viele halten es für besser, als das des Aales. Ein ganz besonderer Genuss sind die Lebern dieser Fische, welche von den Gourmets ganz besonders hoch geachtet werden, doch leider nur höchst selten zu bekommen sind. Das helle, feste und etwas fette Fleisch der Trüschen kann wie das des Aales zubereitet werden, jedoch zieht man diesen Fischen die Haut nicht ab, sondern man entfernt diese durch Brühen und Abschaben mit einem Messer; oder man reibt den Fisch mit Asche und Salz so lange ab, bis er weiß ist.

Auch wenn die Trüsche optisch, wie auch Küchentechnisch, viele Gemeinsamkeiten mit dem Aal hat, ist sie doch mit diesem in keiner Weise verwandt. Zoologisch gesehen ist die Trüsche nämlich die einzig bekannte Dorschart, welche nicht im Meer, sondern im Süßwasser lebt. Dieser begehrte Bodenseefisch war übrigens schon dem römischen Naturhistoriker Plinius d.Ä. bekannt, der sie „mustela“ und ausdrücklich dem Brigantiner See (Brigantinum ist der alt-römische Name für Bregenz) zuordnete.

Neben dem Bodensee findet man auch noch in vielen Flüssen der Voralpen große Trüschenpopulationen. Zu diesem erfreulichen Umstand tragen zwei Faktoren maßgeblich bei: Zum einen bieten viele große Seen der Voralpen gute Sauerstoffverhältnisse bis in ihre unzugänglichsten Tiefen und damit den Trüschen einen riesigen Lebensraum, in dem sie sich praktisch ungestört aufhalten und fortpflanzen können. Zweitens wird der Trüsche von der Berufsfischerei nur in bescheidenem Masse nachgestellt, denn trotz ihres delikaten Fleisches und der hochgerühmten Leber lässt sich der Fisch heutzutage kaum vermarkten, weshalb die Preise recht tief sind, was das Fischen unrentabel macht.

Warenwert :