Kvarner/ Kvarner Bucht
Wie ein anmutiges Fragezeichen schmiegt sich die Küstenlinie der Kvarnerbucht zwischen der Halbinsel Istrien und der Region Dalmatien an das Meer. Davor, mitten im Tiefblau der Adria, liegen ihre Inseln, als hätte ein Riesenkind schimmernde Perlmuttstücke beim Spielen verstreut: Krk, Rab, Cres und Lošinj, Susak, Unije, Ilovik, Košljun, Goli Otok, Plavnik, Male und Vele Srakane.
Der Weg ist kürzer als man denkt. Schnell sind die Bucht und ihre sonnigen Inseln erreicht, über die gut ausgebauten Schnellstraßen oder mit einem der zahlreichen, internationalen Flüge nach Rijeka. Viele Besucher kamen seit jeher hierher, prägten das Land und brachten ihre Kultur – heute zeugen 278 geschützte Kulturgüter von der Vergangenheit der Region.
Mild ist das Klima hier, das massige Učka-Gebirge schirmt die Stürme aus dem Westen und Norden ab, von Süden her kommt warme Seeluft. Der Sommer im Kvarner duftet nach Lorbeer und Thymian, nach Rosmarin und wildem Fenchel. Milde Winter und warme, aber nicht drückend heiße Sommer machten die Kvarnerbucht schon früh zu einem Ort der Erholung. Nicht nur die Riviera von Crikvenica, mit einem der schönsten Sandstrände an der Adria, oder auch die waldreiche Riviera rund um die bereits im Mittelalter bedeutsame Stadt Novi Vinodolski laden ein zum Erkunden, auch hinter der Küste ist es spannend. Etwa an den steilen Höhen des „Gorski Kotar“: Zwischen Wäldern, Karsthöhlen und Wildbächen, rund 800 m über der Kvarnerbucht, zeigt der Risnjak-Nationalpark eine wunderbare Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Der Kvarner hat mit 2.700 Pflanzen die reichste Flora des Landes, hier haben auch viele bedrohte und scheue Tierarten einen geschützten Lebensraum gefunden: von Grauadler, Mufflon, Bär, Luchs, Wolf und Schnepfe bis zu mehr als 140 Schmetterlingsarten.
Die Adria schließlich zeigt sich als mediterranes Wunderland mit exzellenter Wasserqualität und Fischreichtum, allein vor den Inseln Cres und Lošinj sind rund 140 Delphine heimisch. Lošinj zählt zu den Klassikern, das quirlige Leben in Altstadt und Hafen zwischen Kapitänshäusern aus der venezianischen Renaissance steht in reizvollem Kontrast zu den Pinienwäldern und versteckten Buchten. Beschauliches Naturerlebnis zwischen Lavendel, Zypressen und uralten Olivenhainen steht auf der Insel Cres am Programm. Die lang gestreckte Insel Krk wiederum – durch eine spektakuläre Brücke mit dem Festland verbunden – gilt als Freizeitdestination schlechthin: mit erstklassiger Infrastruktur, vielen Feriendörfern und dem Flughafen Rijeka. Die kleineren Inseln sind verschwiegene Geheimtipps, ob für Tagesausflüge, wie zu den mehr als 30.000 Schriften des Franziskanerklosters auf Košljun, auf Titos abenteuerlicher Gefängnisinsel Goli Otok oder auf das idyllische Ilovik oder Unije. Rab als historisches Schmuckstück hingegen lädt nicht nur zum Baden an Naturparkstränden und zum Segeln, sondern auch zum Feiern. Im Juli gehen hier die Lichter aus und die Fackeln an bei der traditionellen „Rapska fjera“, dem Mittelalterfest.
Auch der Fasching – wie die berühmten Karnevalsumzüge von Rijeka – ist ein Grund zum Feiern, ebenso wie die kulinarischen Spezialitäten der Region Kvarner. So wird im Juni in Lovran das Kirschenfest begangen, im Herbst hingegen die „Marunada“ zu Ehren der Edelkastanie. Und bei kleinen und großen Festen wird musiziert, getanzt und aufgetischt, was die Region an Köstlichkeiten hergibt: süßlich-nussige Kvarner Scampi, feines Présalé-Lamm von den Inselweiden, aromatisch-pfeffriges Olivenöl, Pilze, Beeren, Wild und sogar Frösche aus dem Hinterland, würzige Käsesorten wie der Grobniker Schafskäse oder der Skripavac aus Kuhmilch und nicht zuletzt die handgemachten Šurlice-Nudeln sowie der Wein „Žlahtina“ („Schlachtina“) mit geografisch geschützter Herkunft der Insel Krk. Wer mitfeiern will, ist herzlich willkommen. Auch im eigenen Interesse. Denn die Kroaten wissen: Wer sich wohl fühlt, kommt wieder.
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