Zagreb & Umgebung
Die Hauptstadt Kroatiens ist malerisch am Fuße des Medvednica-Gebirges an beiden Seiten der Save gelegen und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Erste urkundliche Erwähnungen stammen aus dem Jahre 1094, als der in Personalunion regierende ungarisch-kroatische König Ladislaus I die Zagreber Diözese gründete. Die Stadt entwickelte sich aus den beiden Stadteilen Kaptol und Gradec, die heute den Kern der Altstadt Zagrebs bilden: In Kaptol residierte der Klerus, währen in Gradec die Händler und Kaufleute wohnten.
Am 25. Juni 1991 erklärte das kroatische Parlament die Unabhängigkeit Kroatiens und Zagreb wurde zur Hauptstadt dieses wunderschönen Landes, das über drei ganz unterschiedliche Landschaften verfüg. Da ist zum einen das Gebirge mit dürrer Vegetation karstigem Boden, zum anderen die sehr fruchtbare Tiefebene mit der Hauptstadt Zagreb (früher auch Agram genannt) und dann die weltberühmte dalmatinische Küste mit 1400 Kilometern traumhaftester Küstenlandschaft und den tausenden romantischen Inseln, die Kroatien zur Perle der Adria machen.
So gegensätzlich wie seine Regionen sind auch die Küchen Kroatiens. Im trockenen, steinigen Zagorien wächst nur wenig, wie etwa Gerste, Mais und Kartoffeln, ein paar Hühner und wenig Vieh bieten kulinarische Abwechslung. Somit ist hier auch die Nahrung bescheiden und vor allem bäuerlich (deftig); der traditionelle djuveĉ (Reisgericht mit Gemüse, zuweilen auch Fleisch) besteht hier etwa nur aus Kartoffeln und etwas Gemüse. Eine weitere regionale Speise ist der hiesige žganci, ein Brei aus Weizenmehl und Kartoffeln.
Zagreb hingegen liegt eingebettet in der sehr fruchtbaren innerkroatischen Niederung, wo vorzügliches Obst, bestes Gemüse oder zahlreiche Wildkräuter regelrecht vor der Haustüre wachsen. Aus diesen wird die berühmte krompir orba bereitet, eine angenehm säuerliche Kartoffelsuppe mit Bohnenkraut, Majoran und Estragonessig. Grüne oder rote Pfefferschoten werden üppig mit Fleisch, Schinken, Zwiebeln, Schafskäse, Reis und Petersilie gefüllt oder begleiten als feuriger paprikaš diverse Fleischgerichte; beide Gerichte zeugen übrigens von den deutlichen ungarischen Einflüssen in der kroatischen Küche. Eine weitere köstliche Spezialität sind die sogenannten mlinci eine besondere Teigware, die zu Gerichten mit brauner Soße als Beilage servieren werden (insbesondere zu Putenbraten), aber auch ganz köstlich als eigenständige Speise mit Schmalz und Zwiebeln oder saurer Sahne und Reibkäse schmecken. Und last but not least die unzähligen Eintöpfe, die den Gaumen verzücken und die Seele verwöhnen. Ganz besonders gut mundet der Kaninchentopf, von dem es unzählige Rezeptvariationen gibt – und alle schmecken sie fantastisch!
Wo das Meer nicht weit ist, sind auch Schalen-, Krustentiere und Fische nicht weit. Sie werden von den Dalmatinern ganz besonders köstlich zubereitet, fehlen aber auch auf den Speisekarten Zagrebs selten. Meist wird der Fisch einfach gegrillt oder gebraten, oft auch in Salzkruste serviert. Muscheln liebt man in einer einfachen Olivenöl-Weißwein-Soße, Langusten sind – wie die echten škampi (Scampi) auch – ein Festessen, das man sich so oft wie möglich leisten möchte.
Die endlos langen Reihen von Pflaumen- bzw. Zwetschgenbäumen sind, wenn auch kein eigentliches Wahrzeichen, so zumindest ein kulinarischer Reichtum Kroatiens. Und aus der sogenannten šliva wird der weltbekannte, unverwechselbare und aromatische Ŝlivovica gebrannt; das unzweifelhafte Nationalgetränk Kroatiens ist in aller Welt als Slibowitz beliebt. Der vinjak hingegen, der kroatische Weinbrand, wird vor allem im Land selbst getrunken.
Nicht zu vergessen die vielen Süßspeisen, von denen die sogenannten Ŝtruklis (Teigtaschen, mit Frischkäse und saurer Sahne gefüllt) eine Sonderstellung einnehmen. Sie sind nicht nur eine ausgesprochene Delikatesse, sondern dürfen durchaus als ein kulinarisches Wahrzeichen der Stadt Zagreb bezeichnet werden. Lange Zeit galt diese Spezialität aus "Omas Küche" als ein Gericht der Armen, mittlerweile werden die Kalorienbomben aber in den bekanntesten Restaurants des Landes angeboten und sind von den Speisekarten Nordkroatiens – insbesondere Zagrebs - nicht wegzudenken.
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