Kremstal
Das Kremstal liegt östlich angrenzend an die Wachau und ist nach dem sich durch das Gebiet schlängelnden Fluss Krems benannt. Seine nördliche Grenze bildet das Kamptal und im Süden grenzt es an die Weinbauregion Traisental. Das Kremstal ist ein sehr altes Weinbaugebiet, bereits seit der Römerzeit wird hier Weinbau betrieben. Aus dem Jahre 973 werden Weingärten des Bistums Passau für das Kremstal beurkundet, Bischöfe aus Salzburg und Bayern ließen ab dem 10. Jahrhundert hier Weingärten kultivieren.
Stark verbunden mit dem Gebiet und seinem Wein ist die 1000-jährige Geschichte der Winzer-Dynastie Moser. Laurenz Moser III. (1905-1978) führte ab dem Jahre 1929 die Hochkultur (siehe unter Erziehungsform) in seinen Weingärten ein; das Stammhaus befindet sich in der Gemeinde Rohrendorf bei Krems.
Krems ist der bekannteste Weinbau-Ort am linken Ufer der Donau und westlich des Flusses Krems ist auch das Zentrum des Kremstal. Der Ort wurde erstmals 995 als „Urbs chremisa“ erwähnt. Im Jahre 1305 wurde Krems zur Stadt erhoben und im Stadtrecht die Verbundenheit zum Weinbau durch den Zusatz „die Ehre der Stadt zu allermeist in den Weingärten liegt“ sowie mit der Bezeichnung „Cittá del Vino“ dokumentiert. In und um Krens keltern heute namhafte Winzer wie Wolfgang Aigner, Meinhard Forstreiter, Josef Hammerschmidt, Karl Ditz (Lehenhof), Salomon – Undhof, Franz Tanzer sowie das in Besitz der Stadt befindliche Weingut „Stadt Krems“ ihre edlen Tropfen.
Als Bodentyp herrscht Urgestein und Löss vor, das relativ kühle und feuchte atlantische Klima wird durch den Einfluss des pannonischen Klimas entscheidend positiv geprägt. Besonders das tief eingeschnittene Donautal ist klimatisch begünstigt.
Auf den rund 2.080 Hektar mit großteils terrassierten Rebflächen dominiert der Grüne Veltliner, gefolgt von Riesling und Traminer. Die Grünen Veltliner sind zugänglich, fruchtig und mit typischem "Pfefferl" versehen, duftig und elegant die Rieslinge aus den Steinterrassen. Eine Spezialität stellt der Rote Veltliner dar, der hier sehr würzig gedeiht. Einige Winzer produzieren zudem hervorragende Sekte. Im südlichen Teil ist die Struktur der Weine kerniger, zudem findet man hier einige bemerkenswerte Rotweine.
Neben dem Wein hat das Kremstal allerdings noch viele weitere Assen im Ärmel, mit denen sie zu trumpfen versteht: beispielsweise die um den Göttweiger Berg etablierte Heurigenkultur, der berüchtigte Kremstaler Birnen-Cider oder natürlich der Schlierbacher Käse des Klosters Stift-Schlierbach. Letztere regionale Köstlichkeit erschmecken und -riechen Kenner übrigens sofort an dem typischen Schlierbacher Aroma: kräftig und auch in der Nase spürbar.
Follow Contadino