Traisental
Die Kelten waren es, die dem bezaubernden Landstrich seinen Namen verliehen, denn sie nannten das rasch fließende Gewässer „Traisga“ (die schnell Fließende). Und somit ist das Traisental seit der Gesetzesnovelle von 1995 einerseits zwar das jüngste, gleichzeitig aber auch das älteste Weinbaugebiet Österreichs. Im idyllischen Franzhausen, einer der bedeutendsten Prähistorischen Fundstätten Europas wurde ein Weinsamen gefunden, der nachweislich aus der Bronzezeit um 2000 v. Chr. stammt.
Das Traisental ist ein malerischer Flecken Erde, der zwischen den Ausläufern des Wienerwald und der Donau sanft eingebettet ist. Es ist eine friedliche Weinbauoase mit langer Tradition. Zwischen gepflegten Weingärten, saftigen Wiesen, frisch-duftenden Wäldern und freundlichen Höfen kann man hier vor allem Natur pur vorfinden – fernab von jeglichen Massentourismus.
Unter Kennern gilt dieses Gebiet noch als Geheimtipp, denn die Qualität der Weine ist hervorragend und dazu bieten die Winzer zumeist ein überragendes Preis-Leistungsverhältnis.
Über das Tullnerfeld herauf wirken sich die Einflüsse des pannonischen Klimas aus, mit mehr als 1700 Sonnenstunden pro Jahr stellt die Traubenvollreife kein Problem dar. Dazu gesellt sich der berühmte „Ziehharmonika-Effekt“: kühle Nächte sowie warme, sonnendurchflutete Tage sorgen für ein permanentes Ausdehnen und Zusammenziehen der Vegetation; ähnlich dem Balg einer Ziehharmonika. Dieser Effekt lässt die Weinreben atmen und die Aromenfülle der würzreichen Luft in sich aufnehmen. Das Ergebnis sind ebenso duftende wie vielschichtige, teilweise auch kräftig-würzige Weine.
Weinbauorte wie Inzersdorf, Getzersdorf und Reichersdorf liegen inmitten von Weinbergen, wo die Rebsorten Grüner Veltliner, Weißburgunder und Blauburger dominieren. Und direkt am Fluss liegt der größte Weinort der Region, Traismauer (Josef Nolz, Hans Schöller), wo nicht nur hervorragende Weine gekeltert werden, sondern auch viele kulturelle Schätze sowie ein Weinlehrpfad auf die Besucher warten. Insgesamt werden im Traisental derzeit rund 675 Hektar Weingärten bewirtschaftet, die neben den weißen Sorten Grüner Veltliner, Welschriesling, Rheinriesling und Chardonnay auch mit den klassisch österreichischen Rotweinsorten bestockt sind.
Und für alle, die mal eine Weinpause benötigen sollten (wenngleich das bei den hervorragenden Weinen der Region zweifelhaft erscheinen mag): Traisental lockt auch mit aus alten und neuen Obstsorten gepressten Säften. Das Wichtigste dabei: Reinsortig müssen sie seine, diese fruchtig-frischen Säfte aus Äpfeln und Birnen, aus Marillen, Kirschen, Zwetschken, Holunderbeeren und zahlreichen anderen Obst- und Beerensorten. Das Sortiment umfasst über 40 verschiedene Varianten, darunter auch Mehrfruchtsäfte und Nektare. Und allen Zweifler muss gesagt sein: jeder Schluck offenbart mit jedem Tropfen eine Geschmacksexplosion auf der Zunge!
Zu guter Letzt sei neben diesen Leitgetränken der Region das Leitprodukt erwähnt: der Traisentaler Hofkas. Hierbei handelt es sich um Frischkäse, Weichkäse, Schnittkäse und Hartkäse aus Kuhmilch, Schafmilch, Ziegenmilch oder Kuh- und Schafmilchmischung. Der Hofkas zeigt sich dabei hinsichtlich seines Geschmacks in einem bunten, facettenreichen Federkleid: Vom cremigen oder bröseligen Bauerntopfen über unterschiedlich gewürzte und gereifte Käsewürfel und dem Käsegupferl bis hin zum edlen, zart gereiften Schimmelkäse „Camemberti“ - der Hofkas ist für jedermann und jedermanns Gaumen ein Genuss!
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