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Eferdinger Becken

Taufrisches Gemüse und reizvolle Landschaft
Region

Das Eferdinger Becken ist eine fruchtbare Ebene an der oberösterreichischen Donau westlich von Linz und für seinen Gemüsereichtum bekannt – vor allem vom Kohl-Anbau und der Sauerkrautproduktion her ist die Gegend bekannt. Vom beidseits der nach Osten fließenden Donau liegende Eferdinger Becken wird der linksufrige Nordteil zum Mühlviertel gezählt, während die Gebiete, die südlich also rechts der Donau liegen, zum Hausruckviertelgehören. „BIO“ begegnet einem in Eferding und Umgebung sehr häufig, wie Oberösterreich ja ohnehin als das „BIO-Bundesland“ Österreichs gilt.

Das Eferdinger Becken war einst Meeresboden, was durch viele archäologische Funde belegt ist. Als das Wasser dann zurückging wurde es eine sumpfige, mit vielen Wasserläufen durchzogene Gegend mit schiffbaren Armen der Donau. Funde aus der Jungsteinzeit (5000 - 1800 v.Chr.) zeugen bereits von einer frühen Besiedelung. Später lebten hier die Kelten, die schon eine hohe Kultur entwickelten, welche dann schließlich von den Römern in friedlicher Weise verfeinert wurde. Eferding beherbergte damals eine Legion II aus Enns, die im Bereich der Schlossergasse einen Hof betrieben; eine römische Reiterkohorte war hier zur Bewachung der Nordgrenze (Donaulimes) stationiert. Als diese dann abzogen wurde das Land durch die Einfälle der Germanen immer wieder stark verwüstet. Der Name „Eferding“ dürfte vom germanischen Edeling Evrid (Häuptling einer germanischen Sippe) abstammen.

Die Stadt Eferding liegt heute mitten im Herz von Oberösterreich und ist die drittälteste Stadt Österreichs, ihr reizvolles Umland ist geprägt vom fruchtbare Eferdinger Becken mit seinen imposanten Vierkanthöfen und liebevoll gepflegten Gemüsegärten. Eferding war schon sehr früh ein Handels- und Handwerkszentrum. Seit jeher spielt die Donau eine gewichtige Rolle, nicht nur für die Schifffahrt und die Fischerei, sondern auch für die Landwirtschaft. Die Nähe zu den Städten Wels und Linz sowie die allgemein verkehrsgünstige Lage des Eferdinger Beckens bildeten schnell die Grundlagen für das Entstehen einer weitverbreiteten Gemüsekultur, nicht nur was den Anbau betrifft, sondern auch den Handel mit selbigem.

Bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein existierten verschiedene Seitenarme der Donau, auf denen große Lieferungen an Getreide und Gemüse mit Flössen bis hin nach Linz verschifft worden sind. So gibt es nette Erzählungen aus den Anfängen des Eferdinger Gemüsehandels, als noch Marktfahrerinnen – im Volksmund liebevoll „Grünspeisweiber“ genannt – zwei mal pro Woche mit einer Plätte flussabwärts nach Linz fuhren. Wenn die Ware ihre Abnehmer gefunden hatte, wurden die Plätten wieder an Schiffe gebunden und von Pferden stromaufwärts heimgezogen. Die Marktfahrerinnen hingegen mussten den mitunter recht beschwerlichen und 20 km langen Heimweg durch die Donau-Auen freilich zu Fuß gehen.

Das Eferdinger Becken ist neben seinen fruchtbaren Böden auch klimatisch überaus begünstigt: Die Sommer sind hier wärmer als anderswo in Oberösterreich - vom frühen Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert wurde hier sogar Wein angebaut, heute sind es Gemüse- und Obstbau. Von der „Gemüse-Lust“ gepackt, kultivieren die ortsansässigen Landwirte mit Liebe und in sorgfältiger Handarbeit mehr als siebzig verschiedene Gemüsearten. Ausgezeichnete Anbaubedingungen und eine lange Tradition um das Leben und die Arbeit in natürlichen Kreisläufen machen den kleinsten Bezirk Oberösterreichs zu einem gigantischen Gemüsegarten. Vor allem Kohlgemüse, Salate, Gurkengewächse, Wurzelgemüse und viele andere Schmackhaftigkeiten geben sich hier im optimalen Fruchtwechsel die Hand. Gemüsegourmets wissen dies zu schätzen: Intensiver Geschmack, sortentypischer Duft und kräftige, natürliche Farben zeichnen das erntefrische Gemüse aus dem Eferdinger Landl aus.

Die namensgebende Stadtgemeinde Eferding beheimatet mit der Firma EFKO (Eferdinger Kostbarkeiten) einer der wichtigsten Gemüseverwerter in Österreich. Hier werden Gemüse- und Obstrohwaren – von Landwirten aus der Region – nach strengen Kriterien zu hochwertigen Spezialitäten veredelt.

Es ist fast überflüssig zu erwähnen, dass diese g´schmackige Fülle an Gemüsearten eine wundervolle Basis für zahlreiche Speisen bildet.

Weit mehr noch, als z.B. die Erdäpfeln, ist das viel ältere und traditionsreichere Kraut als eigenständige Vor- oder Zuspeise beliebt, wobei das kleingeschnittene oder gehachelte Kraut süß oder sauer (Sauerkraut) zubereitet wird – G’selchtes, Kraut und Knödel ist seit Jahrhunderten eine Lieblingsspeise der Oberösterreicher und die „Krautsuppe“ eine der häufigsten Vorspeisen des Landes. Es wird angenommen, dass im Eferdinger Becken das Kraut bereits im 12. Jahrhundert flächendeckend angebaut wird; heute werden in Oberösterreich alleine jährlich mehr als 2000 Waggons voll Sauerkraut erzeugt.

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