Menschen

Villgratental

Abgelegen, doch nicht einsam liegt das Villgratental und erfreut den Menschen mit seiner Idylle, Ruhe und einer traumhaften Naturkulisse.
Region

Und genau da, wo die Welt ein Ende zu nehmen scheint, findet man eine höchst vitale Welt, die vor allem in kulinarischer Hinsicht höchst genussvoll ist. Seit 1925 ziehen vor allem Sommerfrischler ins enge Villgratental, das aus den beiden Gemeinden Außervillgraten (840 Einwohner) und Innervillgraten (1.050) besteht. Beeindruckend sind die auf Hängen mit bis zu 70 Prozent Neigung errichteten urigen Bauernhöfe, deren Hauptaugenmerk auf die Schafszucht gerichtet ist. Villgraten ist dank einer in den 1990er Jahren mehrheitlich von Heimatpflege-, Tourismus- und Alpenverein getragenen Strategie bis heute ein Ziel für Wanderer und Bergsteiger geblieben, neuerdings auch eine besondere Attraktion für Skitourengeher und Langläufer; also sanfter Tourismus auf eine besonders sanfte Art und Weise! Dieser Weg soll weiter beschritten werden, indem etwa die Hütten des traumhaft gelegenen Almdorfs Oberstaller (1.883 m ) winterfest gemacht werden und dort eine Hochloipe errichtet wird. Was den Gourmet betrifft, so wird dieser sicherlich vom weit über die Grenzen des Tals hinaus bekannten Gannerhof gehört haben, der sich zur Aufgabe gemacht hat, die heimischen Aromen auf moderne Art zu präsentieren.

Ein weiterer berühmter regionaler Betrieb sind die ziemlich genau vis a vis vom Gannerhof befindlichen Villgrater Naturprodukte, dessen Patron ein gewisser Josef Schett ist. Josef Schett ist seines Zeichens Bergbauer, Besitzer von mehr als 200 Schafen, Geschäftsführer der Villgrater Naturprodukte und auch Politiker. Ein echter Osttiroler: familien- und naturverbunden, heimatliebend, wertetreu und stolz. Da auch er über eine stattliche Herde an Schafen verfügt, kann man von ihm auch (fast) alles über die Tradition der Schafzucht in dieser Region erfahren.

Das Osttiroler Berglamm von Josef Schett hat es gut, weil es nämlich den gesamten Sommer über auf den traumhaft gelegenen Almwiesen der bereits erwähnten Oberstaller-Alm weiden darf. Hier oben ist die Welt in Ordnung und voller Frieden, die Natur ist nahezu unberührt. Auf bis zu 2500 m Seehöhe kletter die Schafe hinauf, um sich an den delikaten Bergkräutern zu laben und das herrliche Quellwasser zu schlürfen - Faktoren, die ihr Fleisch so gut werden lassen. Nur ab und zu, aber doch regelmäßig, werden sie von ihrem Hirten besucht. Dieser sieht nach ihrem Wohlbefinden und hält dabei auch stets ein besonderes "Leckerli" parat. Es ist eine reine Freude, den Tieren zuzusehen, und doch denkt mal als Genießer dabei auch an den herrlich würzigen Schafkäse und vor allem an das ausgezeichnete Fleisch mit seinem einzigartigen Aroma von Berg- und Wiesenkräutern. Und weil der Himmel hier sehr nach ist, befällt einen schon irgendwie die in Tirol so verbreitete Gottesdemut, und man sieht Fleisch und Käse nicht mehr allein als Produkt oder Lebensmittel, sondern als ein Geschenk Gottes.

"Die Schafe haben alle ihren eigenen Charakter, jedes ist anders und jedes will anders behandelt werden. Daher verbringe ich im Winter, wenn die Tiere zwangsläufig im wärmenden Stall leben, viel Zeit mit ihnen. Diese intensive Pflege ist mindestens genauso wichtig für die Qualität wie die frische Bergluft, das Quellwasser, die Bergkräuter oder der großzügige Auslauf. Außerdem erkennen sie meine Stimme sofort, wenn ich rufe", erklärt Josef Schett, und man merkt ihm an, wie sehr ihm das Wohlergehen seiner Schäfchen am Herzen liegt.

Und wenn einem gerade das Wasser im Munde zusammenläuft, weil man ständig an einen köstlichen Braten, rosa gebratene Lammkoteletts oder delikates Lammbeuschel denken muss, genau dann erzählt Josef Schett, dass er zwar in Öl eingelegten Schafskäse und Lammwürste herstellen würde, aber eigentlich auf den Verkauf vom Fleisch spezialisiert sei ... Dies ist der Moment, wo man sich ein jeder feinschmeckende (Hobby-)Koch zwangsläufig die Frage stellt " Wo bitte ist der nächste Herd, damit endlich ein Lammbraten zubereitet werden kann?!"

In Ermangelung eines Herdes kann man sich in einer der zahlreichen Alm-Hütten, Jausenstationen und Gasthäuser laben, die mit urigen, zum Teil längst in Vergessenheit geratenen Alm-Spezialitäten aufwarten. Zugegeben, diese Köstlichkeiten sind nicht immer für eine Schlankheitsdiät geeignet - müssen sie auch nicht, sie hatten in früheren Zeiten Kraft für die harte Feldarbeit zu spenden. Heute geben sie das notwendige "Schmalz" für ausgedehnte Wanderungen in einer faszinierenden und fesselnden Bergwelt, von der man unweigerlich denkt: wie aus dem Bilderbuch!

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