Lissabon
Blätterteigtörtchen und Kirschenlikör.
Region
Lissabon, die Hauptstadt Portugals, versteht es die Leute zu unterhalten. Damit sind nicht nur das bunte Nachtleben, die vielen kleinen Bars und Restaurants oder die Feierlichkeiten zu bestimmten Festtagen gemeint, sondern die Region im Allgemeinen.
Die vergangenen Jahre haben Schicht für Schicht ihre Spuren in Lissabon hinterlassen. Auf sieben Hügeln soll die Stadt, die es versteht Tradition mit der Moderne zu verbinden, erbaut worden sein. In den unzähligen Gassen der Altstadt herrscht eine einzigartige Atmosphäre. Überall findet man faszinierende Azulejos – an Hausfassaden, auf Parkbänken und vor allem in Metro-Stationen. Die kunstvoll gestalteten quadratischen Kacheln tragen wesentlich zum charmanten Stadtbild bei. Wer das hügelige Lissabon nicht nur zu Fuß erkunden möchte, der sollte sich Zeit für eine Rundfahrt mit der berühmten Tram 28E nehmen. Eine Fahrt mit den gelb lackierten Wägen ist zwar kein Geheimtipp mehr, für eine besondere Sicht auf die Stadt ist sie jedoch sehr zu empfehlen. „Uma Bica, faz favor!“ - wer in Lissabon einen Espresso möchte, der bestellt ihn so. Sie können aber auch einfach einen Café bestellen, so wie im restlichen Portugal das beliebte Getränk genannt wird. Fast omnipräsent sind die traditionsreichen „Pastéis de Nata“. Einst von den Mönchen des Mosteiro dos Jerónimos erfunden, ist die Süßspeise auch heute noch unzertrennlich mit Lissabon verbunden. Das Törtchen aus Blätterteig und einer Eiercreme wird meistens mit Zimt und Zucker bestreut und schmeckt einfach göttlich. In Belém, dem Geburtsort der Süßspeise, heißen die süßen Teilchen „Pastéis de Belém“ und die Fábrica de Pastéis de Belém (hier soll es die einzig wahren Pastéis geben) gleicht täglich einer Genuss-Pilgerstätte.
Genießen wie Zuhause
Neben den vielen ausgezeichneten Restaurants, gibt es die authentischen Tascas, die meistens nicht in den gängigen Reiseführern zu finden sind. In jeder Tasca gibt es bestimmte Speisen an den unterschiedlichen Tagen zu essen, auf Oliven und hausgemachtes Brot können Sie sich immer freuen. Ob -Bacalhau (Stockfisch) oder eine deftige Feijoada (Eintopf aus Bohnen und Schweine- oder Rindfleisch) – die Gerichte sind oftmals von der Herkunft der Besitzerfamilie geprägt.
Ginjinha, oder Ginja, ist typisch für Lissabon. Der süße Likör wird aus der etwas sauren Ginja-Kirsche, Aguardente (Sammelbegriff von Alkohol mit mehr als 40 Vol.-%) und Zucker hergestellt. Im „A Ginjinha do Rossio“, einem kleinen Stehausschank in der Stadt, gibt es ausschließlich den beliebten Kirschlikör in kleinen Plastikbechern.
Etwas außerhalb des Stadtzentrums von Lissabon wird hervorragender Wein gekeltert. Zwischen römischen Straßen, Windmühlen und historischen Burgruinen reifen die Trauben in den Weinbergen in aller Ruhe heran. Während in Arruda insbesondere Rotweine produziert werden, kommen in Bucelas feinste Weiß- und Schaumweine ins Glas. Die Halbinsel Península de Setúbal südöstlich von Lissabon liegt an der Flussmündung des Tejo und ist mit der Hauptstadt durch zwei Brücken verbunden. Hier ist der Star unter den roten Rebsorten der Castelão (im DOC Palmela Gebiet), während die aromatischen Moscatel-Trauben für die berühmten Likörweine aus dem Gebiet DOC Setúbal kommen. Auf dem Bergkamm der Serra de Arrábida grasen die Schafe, die die Milch für den köstlichen Azeitão geben. Der Käse darf ausschließlich aus roher Schafsmilch und auch nur innerhalb eines eng begrenzten Gebiets hergestellt werden. Wie gut, dass Wein und Käse so wunderbar miteinander harmonieren.
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