Cantabria
Die Küche in Kantabrien begeistert mit köstlichen kantabrischen Küchen-Spezialitäten. Die Eintopfgerichte, Fleisch und Fisch sowie leckere Nachspeisen aus Kantabrien lassen den hochwertigen Zutaten viel Raum zur Entfaltung. Während die Nachbarregionen Asturien und Baskenland unter Spanien-Urlaubern jedoch schon lange erfolgreich auf ihre kulinarischen Schätze und Eigenheiten, Zutaten und Rezepte aufmerksam machen, gibt sich die Küche von Kantabrien auch hier eher zurückhaltend – fast so, als dürfe man auf keinen Fall hinausposaunen, welch lukullische Wunder die nordspanische Region zu bieten hat.
Wild und aufbrausend wie das Kantabrische Meer soll das in dieser Region in Spanien lebende Bergvolk einst gewesen sein. Es leistete den Römern hartnäckigen Widerstand, und erst kurz vor der Zeitenwende gelang es den Eroberern, dieses Völkchen, das sich in die dunklen Schluchten und Wälder seiner Heimat zurückgezogen hatte, zu unterwerfen. Dass Kantabrien schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war, belegen unzählige Funde. In der Höhle von Altamira, jener „Sixtinischen Kapelle der Vorzeit“, schufen steinzeitlichen Künstler schon vor 15.000 Jahren ausdrucksstarke Felsmalereien, die einen Eindruck vom Alltagsleben der frühen Kantabrier vermitteln.
Deftige Eintöpfe bis glorreiche Fleischgerichte: Essen wird hier zum Fest!
In vielen Hotel-Küchen und Restaurants servieren die Küchenmeister einen der populärsten Eintöpfe aus Kantabrien: Cocido montañés! Ein Eintopf aus weißen Bohnen und Kohl, mitunter Kartoffeln, ergänzt mit mehreren Fleischstücken vom Schwein – gebeizten Rippchen, Speck oder Bauch, Würsten oder Nacken. Der deftige Eintopf – ideal bei windigem, kühlen Herbst- oder Winterwetter, heißt „Rey de Cantabria“ – König von Kantabrien und wird in mehreren Gängen gegessen. Vom „primer plato“ mit dem Gemüse, Kohl und Bohnen bis hin zum Fleisch. Zahlreiche Geflügel werden von den Köchen in Kantabrien regelrecht „zelebriert“: Hühner, Tauben, Rebhühner und vieles mehr landen gefüllt, zart gebraten oder sanft geschmort auf dem Tisch.
Ein weiteres Hauptgericht der Küche in Kantabrien ist ebenfalls ein Eintopf, die Eintopfliebe der Kantabrier ist einfach zu groß, zu omnipräsent: der Marmita. Als „Nationalgericht" aus Kantabrien wird die leckere Eintopf-Variante aus einem besonders leckeren Tunfisch (Bonito del Norte) und Kartoffeln, grünen Paprikaschoten, Zwiebeln und Paprika von jeder Hausfrau in Kantabrien in der heimischen Küche zubereitet.
Milchprodukte und Meeresgenüsse vom Feinsten
Das von grünen Almen, sprudelnden Flüssen und fruchtbaren Tälern geprägte Bergland bringt beste Milchprodukte hervor, die meist von kleineren Familienbetrieben hergestellt werden. Dagegen dominieren in den Küchen an der kantabrischen Küste regional-typische Gerichte, die sich auf den Wohlgeschmack von frischem Fisch und feinen Meeresfrüchten stützen. Einen erstklassigen Ruf bei Köchen und Gourmets haben vor allem die frischen und die verarbeiteten Sardellenspezialitäten aus Laredo, Santoña und Colindres.
Nach dem Hauptgang gibt es einen der vielen guten Käse aus Kantabrien, wobei es hier festzuhalten gilt: In Kantabrien ist Käse fast eine Religion. Milde Käse können überall gefunden werden, die Sorte 'picón' gibt es in Treviso und Bejes, geräucherte Käse haben ihren Ursprung in Áliva oder Pido, und dann sind da noch die kleinen 'quesucos', die aus einer Mischung von Kuh- und Schafsmilch hergestellt werden. Und wenn schon die Rede von all den hervorragenden Milcherzeugnissen Kantabriens ist: Berühmt sind auch viele Desserts aus Kantabrien – die gute Milch, Sahne und Butter haben schon so manchen Bäcker und Patissier reich gemacht. Sobaos pasiegos, Bizcochos de Santillana, Rosquillas de Reinosa, Tostadas de la Vega de Pas und die Polkas von Torrelavega heißen der süßen Verführungen in der Küche Kantabriens. Besonders beliebt als Nachspeise: Der Arm des Zigeuners (Brazo de gitano), eine mit süßer Creme gefüllte Biskuitrolle.
Santander: Kulinarische Hochburg Kantabriens
Eine kantabrische Schönheit wusste sich schon immer, ganz besonders kulinarisch, bestens in Szene zu setzen: Santander, die große, alte Diva. Einst Getreidehafen Kastiliens und königliche Sommerresidenz, versprüht die heutige Hauptstadt Kantabriens nach wie vor einen mondänen Charme. Und nicht ohne Grund gilt Santanders feine kantabrische Küche mittlerweile unter Feinschmeckern in ganz Spanien als neues Pilgerziel für Spanien-Urlaub: Für Schlemmerreisen in den Norden von Spanien.
Uralte Koch- oder Back-Traditionen und Lebensweisen haben sind in den Bergen Kantabriens zum Teil bis heute erhalten, die Bewohner geben sich naturverbunden, gemütsruhig und introvertiert. In kleinbäuerlicher Wirtschaft sägt man noch heute, wie anno dazumal, sein Brennholz und mäht das Gras mit der Sense, um es per Pferdewagen ins Dorf zu transportieren. In vielen Bauernhöfen wird noch von Hand gekäst und gebacken, es gibt die typische ländliche Küche von Kantabrien mit wenigen, aber hochwertigen Zutaten und auch die alte Kultur der Wanderhirten ist hier oben in Spaniens Norden noch lebendig.
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