Südböhmen
Städte mit historischen Stadtkernen, malerische Märchenschlösser, geschichtenerzählende Burgen, unberührte Naturlandschaft, verträumte Teiche, plätschernde Stauseen, murmelnde Bäche, ausgedehnte Wälder: Südböhmen muss man einfach lieben.
So traumhaft die Landschaft der Region, so herzhaft-köstlich die Spezialitäten der Südböhmischen Küche: das berühmte, weltbekannte Buvar-Bier, Karpfen aus Třeboň und Blatná, Kartoffelpuffer (Cmunda genannt), Gulasch, Kraut und Waldbeeren aus den umliegenden Wäldern, Pfannkuchen mit Marmelade, Žahour (eine süße Heidelbeersauce) oder die regionaltypische, himmlische Kulajda, eine traditionelle, in Tschechien sehr beliebte dicke Cremesuppe aus - wie könnt's in der böhmisch-tschechischen Küche auch anders sein - Pilzen, Dill, Eiern und natürlich Kartoffeln: die Küche Südböhmens rühmt sich ihrer Einfachheit und Sparsamkeit, die ihrer Schmackhaftigkeit aber keinen Abbruch tut, ganz im Gegenteil, sind es doch diese deftig-herzhaften Eckpfeiler, die den Charme der Südböhmischen Oma-Küche ausmachen.
České Budějovice am Zusammenfluss von Moldau und Malše gelegen, ist mit fast einhunderttausend Einwohnern nicht nur die Hauptstadt der Region, sondern auch deren Herz und Seele und das Zentrum der Südböhmischen Bierbrauerei: Dass das tschechisches Bier zu den besten Bieren auf der ganzen Welt gehört, ist weltbekannt: in České Budějovice macht man diesem Ruf alle Ehre und braut, was das Zeug hält. Die regionale, berühmte Biermarke "Buvar" ist dem Bierliebhaber sowieso kein Fremdbegriff, sei aber dennoch separat an dieser Stelle genannt. Doch auch abseits vom Biertraum bietet České Budějovice allerlei Genüsse: Im Jahr 1265 gegründet, ist die gesamte mittelalterliche Innenstadt als städtisches Denkmalreservat mittlerweile geschützt worden. Erhalten sind neben den mittelalterlichen Gassen und Häusern Reste der Stadtbefestigung mit Bastionen, sowie ein Teil des ehemaligen Wassergrabens. Mittelpunkt ist der Stadtplatz, gesäumt von Bürgerhäusern mit ihren komplett erhaltenen Laubengängen; dem Rathaus und dem barocken Samsonbrunnen.
Denkt man an Südböhmen, so fällt vielen zuerst Cesky Krumlov ein, kein Wunder, ist es doch eine der schönsten Städte in Tschechien überhaupt, was allein der liebevolle Beiname "Perle Südböhmens" zum Ausdruck bringt. Cesky Krumlov liegt sowohl am rechten, als auch am linken Ufer der Modlau, die hier eine Flussschleife bildet - deshalb auch die Ortsbezeichnung "krumme Au". Verwinkelte Gässchen, romantische Plätze und mittelalterlicher Flair sind die Geheimzutaten für das Gesamtwerk Cesky Krumlov. Must-See? Die gotische St. Veitskirche, das ehemalige Barocktheater und das Lustschloss Bellaria.
Und apropos an der Moldau gelegen: Als Land voller poetischer Teiche ist Südböhmen bekannt und macht diesem Namen alle Ehre. Zum Entspannen, Erholen wird hier eingeladen und nicht zuletzt ist der Anblick des Sonnenaufgangs an einem der Gewässer der Region so schön wie wohl kaum woanders. Der Stausee Lipno ist beispielsweise auch als Angelparadies oder "Südböhmisches Meer" bekannt und wird von Feinschmeckern vor allem wegen seines Reichtums an Süßwasserfischen heiß geliebt, die in den Restaurants die Speisepläne dominieren. Probieren sollte man den fantastischen Karpfen der südböhmischen Gewässern - natürlich, so wie's die Tschechen eben lieben, paniert! Daneben gibt's den Liebling der Südböhmischen Fischwelt aber auch in zahlreichen anderen Variationen: ob gefüllt, "schwarz", "blau" oder "jordán" (in Rotwein gedünstet), die Karpfenliebe beflügelt in Südböhmen aller kreativen Kochköpfe, ja sogar in Karpfen-Pommes wird der der König aller südböhmischen Fische verwandelt. Nicht zuletzt erlebt der Karpfen aus Südböhmen jährlich um die Winterzeit als Weihnachtskarpfen eine Hochsaison und ist dann wahrlich wortwörtlich in aller Munde.
Hervorragendes Buvar, fantastische Karpfen und leckere Kulajda: Südböhmen steht ganz im Zeichen der traditionellen böhmischen Kulinarik, bringt aber mit seinen regionalen Schwerpunkten seine eigene fischig-leckere Note in den deftigen Küchenstil. Da muss man wohl kaum ein "Hinfahren!" befehlen, oder?
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