Bauernschmaus
Historisches
Im Grunde genommen ist der allseits beliebte Bauernschmaus keine eigenständig zubereitete Speise, sondern eine spezielle Form der Speisenzusammenstellung, genauer des Anrichtens. Kritiker werden nicht müßig darauf hinzuweisen, dass es eine opulente Form der Resteverwertung sei, Liebhaber hingegen schwören auf den herzhaften Reichtum an Geschmäckern und die nahezu unwiderstehliche Fleischlust. Unbestreitbar hingegen ist aber die Tatsache, dass es sich um eines der beliebtesten und traditionellsten Wiener Beisel-Gerichte überhaupt handelt. Seinen Namen hat es daher, dass man 1. das Essen vom Schweinefleisch mit der bäuerlichen Kultur in Verbindung brachte (in Wien hat man bis Ende des 19. Jahrhunderts fast ausschließlich Rindfleisch genossen) und 2. hat man die Opulenz den Gerichtes mit der hart arbeitenden Landbevölkerung assoziiert. Tatsächlich kamen im 19. Jahrhundert, als die Wiener Küche zu Weltruhm gelangte, nur die allerwenigsten und wohlhabendsten Bauern in den Genuss dieser Völlerei. Gleichwohl macht der "Schmaus" auch heute noch seinem Namen alle Ehre!
Zutaten
vorzugsweise Schopfbraten
am besten in Schmalz braun gebraten
kross gebraten
aufgefächert und gebraten
oder heiß gemachtes Bratenfett
zum Garnieren
Zubereitung
Auf einen großen Teller oder eine ovale Platte wird in der Mitte eine – nicht zu große – Portion eingebranntes (gut abgetropftes) Sauerkraut angerichtet, auf dem man einen Semmelknödel setzt. Rundherum schichtet man dann jeweils eine Scheibe Schweinsbraten und Geselchtes oder gekochtes Selchkarree an. Dazu kommen, je nach persönlichem Gusto, gebratene Würstchen (meist Wiener oder Bratwürste) und/oder knusprig gebratene Speckscheiben oder auch Scheiben vom Kümmelbraten (meist Kümmelbratenreste, die in Scheiben geschnitten in Schmalz gebraten werden). Ein wenig kross gebratene Schweineschwarte krönt das Semmelknödel. Das Ganze wird vor dem Servieren mit Bratensaft oder Bratenfett beträufelt und mit eingelegten Gürkchen garniert.
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