Berliner Currywurst (ohne Darm)

Historisches
Ursprünglich hat man gepökelte und leicht geräucherte Brühwürste aus Schweinefleisch oder auch Rindfleisch mit Darm (also ähnlich wie Bockwürste) verwendet, später dann auch walzenförmige, weißliche, den bayrischen Wollwürsten ähnliche Würste ohne Darm. Bratwürste (wie im Ruhrgebiet) werden für Currywurst in Berlin nicht verwendet.
Das wichtigste bei der echten Currywurst ist die Sauce, welche einerseits intensiv nach Tomate schmecken solle, andererseits aber auch den typischen Geschmack von Worcestersauce (ohne die ist nicht original!) und Currypulver (am besten nimmt man nicht zu scharfes Madras-Curry) aufweisen muss. Die Sauce solle im Idealfall leicht süßlich-säuerlich und dezent scharf schmecken und eine gute Konsistenz haben (heißt: sie sollte so dicklich sein, dass sie auf der Wurst haften bleibt aber nicht so fest sein, dass sie pampig und klebrig schmeckt). In Berlin bereitet jeder Stand, der etwas auf seine Currywurst hält bis heute die Sauce selbst zu und hat – natürlich – das allerbeste Geheimrezept dafür.
Zutaten
(eine Art Wollwurst ohne Darm)
Grundrezept Currywurst-Sauce:
(polpa di pomodoro)
(alternativ auch Ahornsirup oder Rohrzucker)
auch Weinessig oder Zitronensaft möglich, wer es fruchtig will nimmt Grapefruit- oder Ananassaft
(vorzugsweise BIO-Instantpulver nehmen)
(die gehört unbedingt dazu)
nach Geschmack
(scharfes oder milderes, je nach Geschmack)
(Delikatess-Paprika oder "Rosenscharf)
zum Regulieren der Konsistenz
(mit etwas Salz zu einer Paste zerdrückt - ist nicht original, schmeckt aber ausgezeichnet)
nach Belieben
außerdem:
in Pflanzenöl knusprig braun gebraten
(mit Chili und etwas Salz vermischt)
(oder Brötchen)
Zubereitung
Zuerst die Sauce vorbereiten: Alle hierfür vorgesehenen Zutaten in einen Topf füllen und bei kleiner Hitze leise köcheln lassen bis sie eindickt; man kann hier etwas frischen Knoblauch dazu geben, dann schmeckt die Sauce gehaltvoller (ist aber nicht "original"), wer mag, gibt auch etwas Ketchup dazu. Die fertige Sauce vom Herd nehmen und nach persönlichem Geschmack nochmals nachwürzen (die Sauce sollte keinen all zu intensiven Geschmack haben und dabei trotzdem "süß-sauer" wirken). Die Konsistenz mit Wasser regulieren - die Sauce muss so sämig sein, dass sie die Wurst überzieht und an ihr "haften" bleibt, darf dabei aber nicht pampig wirken.
Die Würste im Ganzen in reichlich Fett (meist Schmalz oder Erdnussöl) braten und dann entweder im Ganzen, halbiert oder in Räder geschnitten in einer Schale anrichten und mit der Sauce übergießen.. Nach Geschmack mit Currypulver und Chilipulver bestreuen. Als Beilage isst man gebratene Zwiebeln, scharfe Zwiebeln (gehackte rohe Zwiebeln mit Chili gewürzt) und oder Schrippen (weiche weiße Brötchen) dazu.
Tipp
Übrigens: heute gibt es auch Currywürste aus Kaninchenfleisch, aus Geflügelfleisch, aus Krebsfleisch und sogar vegane Currywürste – mitunter schmecken diese Kreationen wirklich ausgezeichnet, doch mit einer echten Berliner Currywurst haben sie nichts gemeinsam
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