Burgenländisches Hochzeits-Spanferkel

Historisches
Während es in Spanien und Italien durchaus noch üblich ist, kleine Ferkel von 4-6 Kilo zu grillen, so ist das in Österreich und Deutschland aus der Mode gekommen - es ist auch nicht mehr notwendig diese kleinen Schweinderln zu essen. Früher hat man "überzählige" Tiere schlachten müssen, weil man aufgrund eines ständigen Mangels an Futtermitteln einfach vor dem Problem stand, dass man nicht alle Tiere "durchfüttern" konnte. In heutigen Zeiten des Überflusses haben wir das Problem nicht mehr und somit werden auch die kleinen Ferkel in Ruhe gelassen. Aber als echtes Spanferkel bezeichnet man ursprünglich nur Ferkel, die noch am Span (an der Zitze) hängen und saugen; wie gesagt - heute werden aber auch ausgewachsenere Tiere für Spanferkelzubereitungen genommen.
Auch wenn die kleinen Schweine nicht mehr geschlachtet werden und nur mehr größere Schweine von 20-30 Kilo auf den Grill (mit wesentlich längerer Garzeit) kommen, lieben die Burgenländer nach wie vor das Spanferkel, welches bis heute auf keiner größeren und großen Festlichkeit fehlen darf.
Zutaten
original wären maximal 6 Kilogramm - heute dürfen es auch Schweine mit bis zu 25 kg sein, doch idealer Weise sollten es kleinere Tiere sein (ca. 8-12 kg)
(auch mehr nach Geschmack)
Zubereitung
Das ausgenommene und sauber geputzte Spanferkel zunächst innen und außen kräftig mit Salz und Pfeffer einreiben, dann innen zusätzlich mit Majoran, Kümmel und Knoblauch nach Geschmack. In die Körperhöhlung einen großen Bogen zusammengeknülltes Pergament stopfen und den Bauch zunähen. Die Füße mit einem Spagat dressieren.
Der Spieß wird durch Rüssel und After gesteckt, die Vorderfüße nach rückwärts, die Hinterfüße nach vorwärts gespeilt und das Spanferkel am Spieß fixiert.
Spanferkel bei mittlerer Hitze oder über sanfter Glut einige Stunden grillen (Dauer hängt von der Größe des Schweins ab); während des Bratens wird es immer wieder mit einem Tuch abgewischt und mit einer Speckschwarte geschmiert. Wenn es halb gar gebraten ist, macht man am Hals einen Einschnitt, damit der Dampf ausströmen kann und die Haut knusprig bleibt.
Ist das Ferkel fertig gebraten, werden die Speile und das Pergament herausgenommen, das Spanferkel auf einer großen Platte oder einem entsprechendem Brett angerichtet und serviert. Je nach Region reicht man warmen Krautsalat, verschiedene Knödel oder auch Zwetschkenkompott.
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