Sprizz alla venexiana

Spritzz al bitter – auch »Spritzz alla venexina« –, wird mit Campari gemixt; also nicht in der neumodischen Form mit Aperol und auch nicht in der abenteuerlichen Variante mit Cynar. Alternativ nehmen die Venezianer gerne Select, die venezianische Variante des Campari.

Venedig hat sich zwar von Österreich emanzipiert, aber augenscheinlich in Sachen Phonetik allem Anschein nach, noch nicht gänzlich. So stammt das Wort Sprizz (oder auch Spritzz) vom G'spritzten (Gespritzter) ab, dem in Österreich bekanntem Mischgetränk aus Wein und Soda, das mit etwas Holunderblütensirup zum Kaiserspritzer wird.

Übrigens: noch andere in Venedig gebräuchliche Begriffe gehen auf österreichische Besatzer zurück. So sind auch die Wörter Strudel und Krapfen eindeutige Austriazismen, und Schèi ist eine Bezeichnung für Geld, abgeleitet von »schellini« (Schillinge). Eine Kuriosität kann man im Winter in Venedig erleben, wenn die eisigen Winde durch die engen Gassen pfeifen und sich die Serenissima in keinster Weise heiter zeigt! Dann hat die Stunde der Loden geschlagen, und ein jeder Venezianer, der etwas auf sich hält, wird mit diesem österreichisch-alpinen Trachten-Outfit als solcher zu erkennen sein, denn in Rest-Italien und bei den Touristen ist diese Mode selten zu sehen.

Zwei oder drei Eiswürfel in ein Glas geben und mit 40 ml Campari übergießen. Etwa 100 ml Weißwein dazugeben und mit 75–100 ml Sodawasser aufspritzen. Garniert wird mit einem Zitronenschnitz und einer grünen Olive (in Salzlake).

Wenn man statt Campari Aperol verwendet und mit Orangenscheibe garniert, so erhält man den sprizz Aperol oder auch Aperol-Sprizz.