Erstes urgeschichtliches Freilichtmuseum der Steiermark
Der 976 m hohe Kulm bei Weiz war bereits seit der Stein-Kupferzeit (ca. 4.400 – 2.300 vor Chr.) bewohnt. Nach den archäologischen Funden gehörte diese wohl bäuerliche Ansiedlung der Lasinja-Kultur an.
Zwei Jahrtausend danach, in der Spätbronzezeit (Urnenfelderzeit 1.000 – 750 vor Chr.) wurde an der Ostflanke des Kulmgipfels eine Wallsiedlung für ca. 300 Bewohner angelegt. Diese beherrschte das mittlere Feistritztal und seine Umgebung und bildete somit das erste wirtschaftliche, politische und vermutlich auch kultische Zentrum dieser oststeirischen Region. In der späten Laténe-Zeit wurde das Gipfelplateau nochmals mit einer massiven Wehranlage befestigt, der Zugang zu diesem keltischen Oppidum führte durch eine imposante Toranlage an der SO-Seite des Walles. Römerzeitliche Funde aus dem 1. – 3. Jahrhundert nach Chr. bezeugen auch die Besiedelung des Berges in historischer Zeit, Reste von Eisenschlacken belegen den spätmittelalterlichen Erzabbau und die Verhüttung durch die Herrschaft Herberstein auf dem Kulm.
Mit dem KUMKELTENDORF hat der Besucher die Möglichkeit, in die Welt unserer seit Jahrtausenden vorangegangenen Bergbewohner einzutauchen. Nach der wissenschaftlichen Einführung in der Infozone und dem Passieren des Dorftores verlässt der Gast die Gegenwart und betritt den Dorfanger (Kraftplatz), um den sich 10 Bauten (Rekonstruktionen) im Stil eines keltischen Weilers gruppieren (Stallgebäude mit Rutenwänden, Scheune als Schauhütte, Häuptlings-Blockbau mit Backhütte, Grubenhaus eines Schmiedes, Waffenkammer und keltisches Bauernhaus mit Schuppen/Schauhütte). Dazwischen eingesprengt protokeltische Lebensformen (Lasinja-Hütte, Rundspeicher und Kulthügel) sowie eine Schautafel mit Kalenderlinien der Urzeit und Darstellung eines keltischen Baumkalenders.
Die mit Figurinen von Urmenschen „belebten“ Häuser sollen – neben der parkähnlichen Anlage – helfen, dem Leitspruch „SCHÖNSTES KELTENDORF ÖSTERREICHS“ gerecht werden. Jedenfalls ist die gesamte Anlage sehr liebevoll gestaltet und einen Besuch wert.
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